Was verrät das Führungsauge? Erste Beobachtungen zur Augendominanz mit RALV®
Subjektive IOL-Wahrnehmung besser verstehen – erste Einblicke mit RALV® aus der Datenerhebung auf dem DOC 2025
Die Frage nach der optimalen Verteilung von Nahadditionen im MIOL-Setting ist so alt wie die multifokale Linse selbst. Besonders spannend wird sie, wenn man die Rolle der Augendominanz berücksichtigt – motorisch wie sensorisch.
Im Rahmen des diesjährigen DOC-Kongresses sind wir dieser Frage mit einer Datenerhebung nachgegangen.

Auf der diesjährigen DOC sind wir der Frage nach der visuellen Dominanz nachgegangen. Liegen motorische und sensorische Dominanz immer im gleichen Auge oder gibt es einen Wechsel der Augenseite? Und hat die visuelle Dominanz Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Halos? Zahlreiche Besucher konnten wir begeistern bei unserer live Datenerhebung mitzumachen. Ein herzliches Dankeschön für Ihr Engagement. Hier nun die ersten Erkenntnisse:
Die Datenerhebung:
- 81 Teilnehmer:innen, im Alter von 23 bis 67 Jahren
- Alle Fehlsichtigkeiten lagen vor: Hyperopie, Myopie, Presbyopie
- Bestimmung des Führungsauges motorisch (Ferndominanz) -> mit Lochschablone (Abb. 1)
- Bestimmung des Führungsauges sensorisch -> mit Nebelung +1,5 D (Abb. 1)
- Visuelle Dominanz und Halo-Wahrnehmung -> mit RALV® (Abb. 2)
Motorische vs. sensorische Dominanz:
Bei 54% der Teilnehmenden lagen motorische (auch Ferndominanz oder ferndominantes Führungsauge) und sensorische Dominanz auf dem gleichen Auge; die Dominanz blieb also konstant. In 33 % der Fälle wechselte die Augenseite zwischen motorischer und sensorischer Dominanz. Bei 13% konnte keine eindeutige motorische oder sensorische Dominanz festgestellt werden.

Halo-Test mit RALV:
Getestet wurde binokular mit RALV (Real Artificial Lens Vision). Die Probanden blickten durch RALV auf ein Testobjekt mit Halo-LED. Im Wechsel wurde jeweils einem Auge eine monofokale IOL, dem anderen Auge eine MIOL vorgeschaltet. Unter den jeweiligen Bedingungen wurde das Auftreten sowie die Ausprägung von Halos subjektiv beurteilt. Ausgehend vom jeweiligen Ergebnis der motorischen Dominanz (Ferndominanz) ergab sich folgendes Bild:
Bei 42% der Probanden war die Halo-Wahrnehmung reduziert, wenn die MIOL dem nicht-ferndominanten Auge vorgeschaltet war. Bei 51% war die Halo-Wahrnehmung reduziert, wenn die MIOL dem ferndominanten Auge vorgeschaltet war. 7% der Teilnehmenden konnten keine eindeutige Präferenz feststellen.

Mehr als verblüffend, finden wir! Diese Ergebnisse mit RALV werfen unserer Ansicht nach weitere Fragen zur optimalen binokularen Verteilung der Nahadditionen im visuellen System auf, um für den MIOL-Patienten das subjektiv bestmögliche Sehen zu erzielen. Mit RALV kann der Patient seine optimale Additionsverteilung für beide Augen schnell, zuverlässig und vor allem subjektiv selbst bestimmen. Ein enormer Zugewinn an postoperativer Zufriedenheit für MIOL Versorgte.
Diese Datenerhebung hat nicht den Anspruch und Stellenwert einer klinischen Studie. Die aufgeworfenen Fragen müssen weiter vertieft und die mit RALV gewonnenen Erkenntnisse wissenschaftlich validiert werden. Eine klinische Studie mit RALV zu diesem Thema ist in Vorbereitung. Wir halten Sie dazu gerne auf unseren Kanälen auf dem Laufenden.
Weitere Informationen zur IOL Experience mit RALV hier.